2012 waren wir das erste mal in Norwegen. Als wir damals die ersten Kilometer im Mietwagen von Bergen Richtung Hardangerfjord gefahren sind, wurden wir von der Landschaft überwältigt. Nach 2 Wochen reisten wir zwar zurück, unsere Herzen blieben jedoch da. In den folgenden Jahren verbrachten wir immer wieder unseren Urlaub in Norwegen.
2019 entschlossen wir uns wieder an den Hardangerfjord zu fahren.
Unsere Hütte befand sich auf einem Campingplatz in Lofthus am Sørfjord. Von hier aus hatte man einen schönen Blick über den Fjord.
Wenn es am Hardanger was zu sehen gibt, dann sind es Wasserfälle. Einer davon ist der Låtefossen. Hier sollte man allerdings die Zeiten der Touristenbusse im Blick
haben. Sonst ist der Parkplatz dort ziemlich schnell voll. Von den Menschenmassen mal abgesehen. Auch wir sind mehrmals vorbeigefahren, bis wir mal ein wenig Ruhe dort vorfanden.
Ein weiterer Wasserfall in näherer Umgebung war der Vøringsfossen. Ebenso touristisch wie der Latefoss, aber nicht weniger spektakulär. Die unterste Fallhöhe
beträgt nicht weniger als 150m.
Mit dem Langedrag Nature Park nahmen wir uns ein weiteres Ausflugsziel vor, welches wir auch schon 2012 besuchten. Hier kann man eine Führung zu den Wolfs- und
Luchsgehegen machen oder stattet den Tieren auf dem Bauernhof einen Besuch ab. Vom Hardanger aus ist es zwar ein ganzes Stück zu fahren, aber man fährt ja eigentlich immer durch schöne
Landschaften in Norwegen.
Von unserer Hütte aus führte ein Wanderweg direkt auf die Hardangervidda. Vom Fjord auf 1000 Meter Höhe.
Also machte ich mich an einem Morgen auf den Weg. Zuerst folgt man einer Asphaltstraße in Serpentinen nach oben. Auf ca. 600m beginnen die so genannten Mönchtreppen. Wie schon der Name vermuten lässt, wurden diese einst von Mönchen gebaut, um diese Strecke als Handelsweg zu erschließen. Heute sind sie eine willkommene Abwechslung auf dem Wanderweg.
Die 100m bis zum Rjukande Wasserfall schaffte ich dann mit Leichtigkeit auch noch. Mir bot sich eine spektakuläre Aussicht über die Schlucht, welche die Wassermassen hier in die Landschaft gefräßt haben.
Am Rjukande machte ich erst mal ausgiebig Pause, bevor es wieder talwerts zur Hütte ging.
Das Husedalen hatten wir 2012 schon auf unserer Liste. Aus irgendeinem Grund verliefen wir uns damals auf dem Weg zum ersten Wasserfall. Wie sich nun heraustellte, nutzten wir den flaschen Parkplatz und hatten uns schon gewundert, warum wir hier die einzigen waren.
Nun versuchten wir es 2019 auf ein Neues. Als wir am richtigen Parkplatz ankamen, suchten wir erst mal nach einer Lücke. Es war einfach nur brechend voll. Der Weg zum ersten Wasserfall ist im Prinzip eine gut ausgebaute Schotterstraße. Bis auf eine leichte Steigung, ist dieser Weg auch für Leute mit weniger Kondition, sehr gut machbar. Der erste Wasserfall ist der Tveitafossen.
Ab hier wird der Weg dann zu einem richtigen Wanderpfad, auf dem man gute Kondition und Trittsicherheit benötigt. Also plante ich am nächsten Tag eine abendliche Fototour zu den weiteren Wasserfällen.
Ich kam also wieder am Tveitafossen an und folgte dann dem Pfad weiter nach oben. Durch lichten Wald schlängelt sich der Weg immer weiter hoch bis man den Nyastølfossen erreicht.
Als ich am Nykkjesøyfossen ankam, beschloss ich, hier meine Wanderung zu beenden und den Rückweg anzutreten. Vorher machte ich noch ausgiebig Rast und machte natürlich noch ein Foto vom Nykkjesøyfossen.
Eine weitere leichte Wanderung, führte uns ins Bondhusdalen und weiter zum Bondhusee. Von Sunndal aus fährt man eine enge Straße Richtung Süden bis zum Parkplatz. Der von hier ausgehende Weg ist sehr gut ausgebaut und führt durch eine wünderschöne Landschaft immer am Gletscherfluss entlang. Nach ca. 2km ist man schon am See.
Wenn man zum Buarbreen wandern möchte, sollte man sich schon etwas besser vorbereiten.
Von der Straße aus wirkt er eigentlich garnicht so weit entfernt. Wenn man dann aber am oberen Parkplatz angekommen ist, muss man ab hier noch ca. 500 Höhenmeter überwinden.
Der Weg hoch zum Gletscher ist dann ziemlich abenteuerlich. Über kleine Hängebrücken und an Seilen muss man sich hier hocharbeiten. Stellenweise gibt es sogar ungesicherte Stellen mit glatten Steinen.
Oben angekommen wird man dann für die ganzen Strapatzen mit spektakulärer Sicht auf den Gletscher entlohnt.
Eine kurze aber relativ schwierige Wanderung führt zum unteren Teil des Vøringsfossen. Wenn man dem steinigen Weg folgt und eine Hängebrücke überquert, steht man nach ca. 2km vor einer 150m hohen Wasserwand. Die Steine sind hier extrem rutschig. Gutes Schuhwerk ist hier wirklich unabdingbar. Wenn man sich Zeit lässt und sich vorsichtig herantastet, kann man, wie ich finde, einen der spektakulärsten Wasserfälle Norwegens ganz nah sehen und vor allem spüren.
Ich hoffe ihr hattet Spaß beim lesen. Bis zur nächsten Reise...