Viele Bilder habe ich mir angeschaut, über Google Maps den letzten versteckten Fotospot herangezoomt,
das Wetter studiert.
Nach einem Jahr Vorbereitung war es dann endlich soweit. Die Reise auf die berühmten Lofoten stand bevor. Diesmal ging es von Berlin Schönefeld aus, mit Norwegian, über Oslo nach Bodø.
Von da aus flogen wir mit einer kleinen Propellermaschine der regionalen Fluggesellschaft Widerøe nach Leknes.
Auf dem kurzen Flug konnten wir die Lofoten schon mal von oben begutachten. Die Inseln begrüßten uns mit einem spektakulären Sonnenuntergang.
Unsere Freude wurde etwas getrübt als wir vor unserem Mietwagen standen. Ein 20cm langer Sprung in der Scheibe und deutliche Schrammen an der Stoßstange. Der Typ vom Mietwagenschalter plötzlich verschwunden.
Nun ja, fahrtauglich war es und so fuhren wir zur ersten Unterkunft nach Ballstad.
Für eine Nacht sollten wir in einem Rorbu übernachten.
Rorbus sind alte, bzw. nicht mehr genutzte Fischerhütten,
welche zu Unterkünften, meist für Touristen, umgestaltet wurden.
Ziemlich beengt war es im Inneren. Zum Schlafen und für ein kleines Frühstück war es aber vollkommen in Ordnung.
Genau richtig für eine Nacht.
Am nächsten Morgen fuhren wir noch einmal zurück zum Flughafen, um die Sache mit dem Mietwagen zu klären.
Der gleiche Typ vom Vortag wusste scheinbar schon, warum wir wieder da waren und versicherte uns, dass die Schäden bereits im System erfasst wurden.
Also beschlossen wir etwas norwegische Gelassenheit an den Tag zu legen und konnten uns unserem eigentlichen Ziel widmen.
Dem Strand in Ramberg. ...
Ziemlich genau ein Jahr vorher hatten wir die kleine Hütte auf dem Campingplatz in Ramberg reserviert. Von buchen kann hier keine Rede sein. Lediglich ein paar kurze Emails hin und her, ohne weitere persönliche Angaben zu machen. Das nennt man unkompliziert. Nun hatten wir eine der 5 Hütten an dem 1,8km langen Strand ergattert.
Die Managerin des Campingplatzes hatte uns am nächsten Tag sogar die Hütte ganz vorn am Strand angeboten.
Da wir aber unsere Sachen schon überall verteilt hatten, blieben wir.
Die Lage war einfach herrlich. Fünf Schritte von der Eingangstür und man stand quasi am Strand. Abends konnte man das Meeresrauschen beim Einschlafen hören. Dies war nun unser Hauptquartier für die nächsten 12 Tage. ...
Der nächste Tag brach an und vor Schreck wussten wir gar nicht, wo wir anfangen sollten. Als erstes fiel uns dann das Wikingermuseum in Borg mit dem Nachbau eines Langhauses ein. Ziemlich viele Touristengruppen tummelten sich darin. Trotzdem konnten wir ein paar neue interessante Dinge aus der damaligen Zeit entdecken. Ein kurzer Spaziergang führte uns zur Anlegestelle des nachgebauten Wikingerschiffs. Zurück im eigentlichen Museum schauten wir uns noch die Ausgrabungsstücke und einen schön gemachten Film an. Alles in Allem würden wir Jedem, der mal auf den Lofoten unterwegs ist, einen Besuch hier wärmstens empfeheln.
Am Abend erkundete ich dann noch etwas die Gegend um den Ramberg Strand........
Auf unseren Reisen unternehme ich die eigentlichen Fototouren meistens allein. Das hat den einfachen Vorteil, dass ich mir die nötige Zeit für die Motivsuche lassen kann, die ich brauche. Meine Frau hingegen muss dann nicht stundenlang warten und auch nicht mit im Gelände herumklettern. Dies nur mal so zum Verständniss, wenn ich hier von "uns" und von "mir" schreibe. Man sollte auch immer daran denken, dass man Urlaub macht und nicht immer alles fotografisch festhalten muss. In Norwegen und speziell hier auf den Lofoten ist das natürlich nicht ganz so einfach. Die Landschaft ist hier einfach zu überwältigend. Man verspürt ständig den Drang überall anzuhalten und den Fotoapparat zu zücken. Ich selbst habe mir angewöhnt, auch mal in einem Moment zu verweilen und ihn in Gedanken zu behalten.
Tag 4 brach an. Das Wetter war nicht besonders zusagend. Also nahmen wir uns eine längere Strecke mit dem Auto vor. Wir fuhren ein ganzes Stück Richtung Osten bis zur Raftsundbrücke. Über diese hinweg und schließlich Richtung Süden, den ganzen Raftsund entlang. Hier könnte man regelmäßig Wale beobachten, hieß es. Außerdem finden hier auch Seeadlersafaris statt. Wale haben wir hier keine gesehen. Auf dem Rückweg habe ich auf einer kleinen Insel mitten im Sund einen Seeadler entdeckt. Für ein gutes Foto war der aber viel zu weit weg. Etwas enttäuscht fuhren wir den langen Weg wieder zurück nach Ramberg. Unterwegs stoppten wir noch an einem kleinen Strand. Dem Rorvik Strand.......
Da es im August hier so weit über dem Polarkreis erst sehr spät dunkel wurde, begab ich mich noch einmal auf Achse. Nicht weit von unserer Hütte befand sich der Strand von Kvalvika. Wie bekannt der ist, sah ich dann am Parkplatz. Hier war fast kein Platz mehr zu finden. Schließlich stiefelte ich los. Was soll ich sagen. Matsch. Matsch. Und rutschiger Matsch. Die ersten Meter waren die Hölle. Dann wurde es bedingt besser. Ein paar lieblos hingeworfene, wackelige Holzbretter zeigten den weiteren Weg. Endlich war ich auf dem höchsten Punkt des Weges angekommen. Der phantastische Blick hinunter zum Strand entschädigte dann doch für die Strapazen. Das letzte Stück war dann endlich matschfrei. Ich beschloss einen guten Standpunkt für die Kamera zu finden und verweilte hier einige Zeit. Defenitiv ein schönes Ziel, die Kvalvikabucht. Der Weg dahin nicht.
Am 5. Tag endlich mal blauer Himmel. Was macht man auf den Lofoten wenn es relativ warm und sonnig ist? Man fährt an einen Strand. Also auf zum Haukland Strand. Was für eine Kulisse. Türkisblaues Wasser umrahmt von satt begrünten Bergen. Dazu blauer Himmel und Sonne. Wir hielten uns eine Weile hier auf und trauten uns sogar bis zu den Knien in das a....kalte Wasser. ...
Nur ein paar Kilometer weiter befand sich der Uttakleiv Strand. Zuvor musste man erst mal Maut entrichten, um dann noch ca. 200m auf einer Schotterpiste bis zum Parkplatz zu kommen. Auch hier bot sich uns ein grandioser Anblick. An dieser Stelle lasse ich einfach mal die Bilder sprechen. ...
Wir verliesen den Uttakleiv und durchquerten die Lofoten einmal bis an den äußersten westlichen Zipfel. Schließlich landeten wir in Å.
Wir schlenderten durch das kleine Museumsdorf und überlegten, ob es wohl noch mal einen Ort auf der Welt gibt, mit so einem kurzen Namen.
In einer kleinen Bäckerei gönnten wir uns 2 super leckere Kanelboller (Zimtschnecken) und heißen Kakao.
Vor der Ankunft in Å durchquert man die Orte Hamnøy und Reine. Mit dem Auto ist die E10 an dieser Stelle ziemlich stressig zu befahren, da es einfach zu eng für die vielen Besucher ist. Wir hielten in Reine kurz an dem überfüllten Parkplatz an, um das schon fast zu klischeehafte, kleine Fischerdorf zu begutachten. Der strahlend blaue Himmel tat sein Übriges. Das Postkartenmotiv war gesichert. Ich beschloss diese Orte noch einmal in den Abendstunden zu besuchen.
Wieder an der Hütte angekommen, suchte ich noch nach einer leichteren Wanderung in näherer Umgebung. Der Weg zur Stokkvika sollte es sein. Stokkvika bezeichnet dabei eine ehemalige Siedlung. Der Berg an sich heißt Røyen.
Etwas Respekt vor den etwa 500 Höhenmetern hatte ich schon. Der Pfad zur Kvalvika hatte mir gezeigt, wie unschön das sein kann.
Ich war beruhigt, als ich den doch relativ gut ausgebauten Weg erspähte. Also ging es los. Zu erst mäßig ansteigend. Dann im Zick Zack sehr steil nach oben. Immer wieder hielt ich an und lies meinen Blick über die spektakuläre Gebirgswelt der Lofoten schweifen. Schließlich kam ich auf dem höchsten Grat des Berges an und folgte diesem noch ein Stück in Richtung Ozean.
Ich machte einige schöne Aufnahmen und konnte plötzlich erleben, wie schnell sich das Wetter hier ändern konnte. Vom Meer her zog, innerhalb weniger Minuten, eine Nebelwalze über den Gebirgskamm. Ich war ziemlich begeistert und machte weiter Fotos.
Der folgende Tag brachte dann, wie schon vermutet, einen krassen Wetterumschwung mit sich. Von 20 Grad und Sonne, stürzte das Thermometer um die Hälfte und es schüttete wie aus Eimern. Hinzu kam dann noch ein ziemlicher Sturm. Damit sollte man auf den Lofoten aber rechnen. Und so verbrachten wir einen Tag in der Hütte und waren froh ein Dach über dem Kopf zu haben. Aus dem Warmen heraus beobachteten wir die Kämpfe der Camper gegen die Gewalten der Natur. Ein wenig leid taten sie uns ja schon, vor allem, als sich die Wiese langsam aber sicher in einen See zu verwandeln begann.
Wie heißt es so schön: "Wenn du auf den Lofoten schlechtes Wetter hast, dann warte 5 Minuten." Wir warteten eben einen Tag und schon war es wieder halb so schlimm. Es blieb relativ kalt, aber der Sturm und der Regen ließen nach.
Also fuhren wir auf die Halbinsel Gimsøy. Eigentlich lohnt es sich immer mal von der Hauptstraße E10 abzuweichen. Ein enge Straße führte uns direkt am Meer entlang, bis zu einer kleinen Strandkirche. ...
Auf dem Rückweg folgten wir wieder einer kleinen Nebenstraße abseits der E10 und nahmen Kurs auf Eggum. Wir wussten nicht so richtig warum, aber wir hatten es schon mal gehört oder gelesen. Eggum eben.
Bevor es auf die Mautstraße ging, parkten wir und liefen das letzte Stück. Wir freuten uns auf das ausgeschilderte Cafe. Leider war dieses geschlossen. Der alte Bunker gleich daneben interessierte uns nicht wirklich. Es blieb also beim Spaziergang an der frischen Seeluft. Es gibt schlimmeres.
Auf eines muss man auf den Lofoten verzichten. Im Gegensatz zu anderen Regionen in Norwegen, gibt es hier keine Vielzahl an markanten Wasserfällen. Einen etwas größeren gibt es dann doch. Wenn man bei Sørvågen, kurz vor Å, in Richtung Norden fährt, kommt man nach ein paar Kliometern an einen Wanderparkplatz. Von hier sind es noch etwa 300m bis zum Wasserfall. Hier hätte man auch noch ein paar Kilometer weiter wandern können. In 12 Tagen schafft man viel auf Lofoten, aber nicht alles. Für ein paar schöne Fotos war aber allemal noch Zeit.
Wieder an unserer Unterkunft angekommen, konnten wir einmal mehr einen spektakulären Sonnenuntergang genießen.
Tag 8 führte uns zu zunächst nach Myrland. Was so viel bedeutet wie Moorland. Wir folgten einer Schotterpiste ein paar Kilometer direkt am Meer entlang. Unterwegs hielten wir bei Storsandnes an einem kleinen Strand. Den hatten wir dann ganz für uns und verblieben hier eine ganze Zeit.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Halbinsel, auf der sich Myrland befand, lag der Ort Vikten.
Wir folgten den Schildern mit der Aufschrift: Glasshytta.
Wie schon vermutet gelangten wir zu einer Glasbläserei.
Der Besitzer war gerade fleißig am werkeln. Wir schauten ihm eine Weile zu, bis er die noch glühend heiße Vase zum aushärten in einen Schrank "warf".
Wir suchten uns noch ein paar kleine Andenken aus.
Bei Souveniers sind wir eigentlich immer sehr zurückhaltend.
Aber bei etwas, vor unseren Augen gefertigtes, zücken wir schon mal den Geldbeutel. Der Typ hatte es echt drauf. Nach einer kurzen Unterhaltung mit dem Besitzer, machten wir uns wieder auf den Rückweg...
Bevor wir in Ramberg ankamen, folgten wir noch mal einer engen Straße, welche im berühmten Ort Nusfjord endete. Dieses kleine Fischerdorf wird so sehr vermarktet, dass man sogar Eintritt zahlen muss. Hier ging es uns dann wie in Geiranger, in Fjordnorwegen. Wir fragten uns, was diesen Ort denn so von Anderen auf den Lofoten unterschied. Wir fanden nichts. Natürlich ist der Ort sehr ansehnlich. Eingebettet in eine winzige Bucht, mit den typischen roten und gelben Fischerhütten. Die wilden Stromleitungen und die teils modernen Boote zerstörten dann aber das Idyll doch etwas.
Im Vorfeld hatte ich mir ja schon etliche Wanderungen im Internet herausgesucht. Eine leichtere davon sollte sich ganz in der Nähe unseres Ortes befinden. Ungefähr 1 km folgte ich der E10 und parkte an einer kleinen Kirche gegenüber der Straße. Den Zugang musste man aber erst einmal finden. Hier war nämlich alles Baustelle. Ich erspähte dann doch einen kleinen Pfad. Ich folgte diesem ein paar hundert Meter leicht bergauf. Ich verlief mich ein paar mal, weil ich den Weg nicht von den Schafpfaden unterscheiden konnte. Schließlich kam ich an eine kleine Wanderhütte und machte kurz rast. Bis auf die Wanderung zur Kvalvika, war ich auch hier ganz allein unterwegs. Wer also den Touristenströmen hier etwas entrinnen will, sollte sich an einem dieser unbekannten Wanderwege bedienen. Ein voll geladenes Handy sollte aber immer unbedingt dabei sein. Denn auch dieser als leicht gekennzeichnete Weg, sollte noch eine Herausforderung werden.
Nach der besagten Wanderhütte stieg der Weg dann plötzlich extrem an. Und zwar so sehr, dass man teilweise die Hände zum klettern benötigte. Ich verfluchte die Jenigen, die diesen Weg als leicht und sogar für Kinder geeignet beschrieben. Bis zu der Hütte würde ich das ja sogar begrüßen, aber der Rest gehörte nun mal auch zu diesem Pfad. Ich riss mich zusammen und kletterte immer weiter nach oben. Mein 7 Kilo Fotorucksack tat sein übriges und so stoppte ich kurz unter dem eigentlichen Gipfel. Das dies ein Glücksfall war wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Ich baute also die Kamera auf und stellte diese auf Zeitraffer. So konnte ich einige Minuten verschnaufen und die herrliche Aussicht genießen. ...
Während der Zeitraffer lief machte ich meine alte D90 mit geliehenem 300mm Objektiv bereit. Ich machte ein paar Teleaufnahmen der Berge. Plötzlich sah ich vom gegenüberliegenden Berg etwas auf mich zu fliegen.
Ein Seeadler! Wie ein Geist tauchte er auf und schwebte lautlos, knapp unter meiner Position, an mir vorbei.
Ich visierte ihn an und versuchte ihn irgendwie mit der Kamera zu erwischen. Dann konnte ich ihm nur noch zuschauen, wie er hinter der nächsten Ecke verschwand. Eine Weile stand ich wie verwurzelt da. Einfach unglaublich. Noch mehr Freude machte sich in mir breit, als ich erkannte, dass mir sogar ein paar verwertbare Aufnahmen gelungen waren und das ich mir jegliche Gedanken an eine Seeadlersafari aus dem Kopf schlagen konnte.
Auf Grund des Wetters verbrachten wir Tag 9 mit Einkäufen und organisatorischen Dingen.
Beim Bezahlen unserer Unterkunft wurde dann gleich mal großzügig aufgerundet und die angeblich kostenlose Nacht, bei buchung einer ganzen Woche, war irgendwie auch nicht dabei. Wie beim Mietwagen versuchten wir uns wieder an norwegischer Gelassenheit. Da uns die Menschen hier aber überwiegend mit großer Freundlichkeit gegenübertraten, gelang uns dies ganz gut.
Da der August nun schon in den letzten Zügen lag und die Sonne immer früher unterging, hofften wir immer mehr, in einer Nacht Polarlichter zu sehen.
Die Wetterapp sagte klaren Himmel für Ramberg voraus.
Also begaben wir uns mit zunehmender Dunkelheit an den Strand. Nach etwa einer Stunde zeigte sich dann auf der Kamera ein grünlicher Streifen am Himmel.
Wir hatten tatsächlich Glück.
Das Licht verschwand und tauchte an anderer Stelle am Himmel wieder auf. Es wurde immer stärker.
Es zeigte sich dann sogar senkrecht und kreisförmig über uns. Eine so genannte Corona. Da konnte man sogar die Farben mit bloßem Auge erkennen. Einfach Fantastisch.
Der klare Himmel begrüßte uns dann auch am nächsten Morgen. Also besuchten wir den Strand bei Unstad mit einer winzigen Kirche. Auf dem Rückweg verweilten wir noch einige Zeit am Hauklandstrand.
Wenn man Ramberg in südlicher Richtung verlässt, fährt man irgendwann an einer Kreuzung, mit einem Verweis "smeden i sund", vorbei. Was das genau bedeutete, wollten wir herausfinden. Wir folgten der Straße bis zu dem kleinen Ort Sund. Als wir dann auf dem Parkplatz hielten, war uns klar was es bedeutete. Ganz einfach.
Der Schmied bei Sund. Wir betraten den Vorhof und kamen erst mal einige Minuten nicht aus dem Lachen heraus. Überall standen irgendwelche Skulpturen und altes Zeug von Booten herum. Aus zwei Hütten ragten Ofenrohre heraus und tuckerten im Takt der laufenden Schiffsmotoren um die Wette. Wir bezahlten etwas Eintritt und erkundeten die verschiedenen Hütten. Alle waren mit altem Zeug, bis unter die Decke vollgestopft. Von riesigen Walknochen, alten Möbeln, bis zu noch älteren Bildern und Fotos der damaligen Zeit. Dazwischen dann die tuckernden Schiffsmotoren.
In einer der Hütten war dann die besagte Schmiede untergebracht. Als wir diese betrachten, schlug uns erst einmal ohrenbetäubender Lärm entgegen.
Der Schmied war schon voll in seinem Element.
Er wuselte durch die Schmiede und hatte plötzlich aus einem Eisenklumpen, einen filigranen Kormoran in der Zange. Eigentlich schmiedete er nur diese Kormorane. Einer davon soll sogar im Weißen Haus stehen.
Natürlich kauften wir ihm einen von diesen ab.
Ein schöner handgeschmiedeter Teelichthalter in Form eines Kormorans.
Vergnügt verliesen wir Sund wieder. Anschließend folgten wir wieder einmal einer kleinen Nebenstraße direkt am Meer. Als dann die Straße immer löchriger und enger wurde, hielten wir lieber an suchten einen kleinen Aussichtspunkt am Meer. Wir hofften noch mal Wale zu erspähen. Ohne Erfolg. Die Fahrt an sich war aber schon ein Erlebnis. Hier mal noch einige Eindrücke von den Küstenstraßen:
Eine weitere kurze Wanderung, beginnend in Ramberg, führte auf den Nubben. Ein Felsvorsprung unweit der Hauptstraße. Auch hier war der Weg eher ein Trampelpfad. Die 300 Höhenmeter waren schnell erreicht. Es stürmte schon ziemlich heftig als ich den Gipfel erreichte. Gute Bedingungen für Langzeitbelichtungen mit ziehenden Wolken. Von hier oben hatte man einen wunderbaren Ausblick über Ramberg und die nähere Umgebung. Ich machte Fotos in alle Richtungen. Der Sturm wurde stärker und ich konnte sehr gut beobachten, wie eine Regenfront auf mich zu raste. Als ich mich endlich von dem Naturschauspiel losreisen konnte, peitschte mir der Regen schon entgegen. Durch den Sturm fühlte es sich wie kleine Nadelstiche im Gesicht an. Völlig durchnässt flüchtete ich ins Auto.
Am letzten Tag besuchten wir das Lofotenmuseum und das Aquarium in Kabelvag. Der Rückweg führte uns dann noch nach Henningsvaer. Wir folgten einer liebevoll gestalteten Gasse bis in ein uriges Cafe. Hier gab es leckeren Kuchen und heiße Schokolade.
Das Abendessen am letzen Tag gönnten wir uns im Restaurant, welches direkt zu unserem Campingplatz gehörte und wohl auch das einzige in Ramberg war. Wir waren überrascht, wie unglaublich lecker das Essen hier war.
Wir stopften uns die Bäuche mit Heilbutt und Dorsch voll. Auch die Beilagen waren der Oberhammer.
Ein letztes Mal schlenderten wir am angrenzenden Strand entlang und überlegten, warum man dieses Paradies überhaupt wieder verlassen sollte. In diesem Moment fanden wir dazu nicht einen Grund.