Am 7. März ging es mit dem Flugzeug von Berlin, über Helsinki, nach Rovaniemi.
Polarlichter aus dem Flugzeug aus zu sehen, erwies sich als hoffnungslos. Nach der Landung fuhren wir noch ca. eine Stunde bis nach Luosto.
Unsere gemietete Blockhütte lies uns unsere Anstrengungen der Anreise ziemlich schnell vergessen. Eingebettet in 1 Meter Schnee, mit Sauna und Kamin, konnte man es hier durchaus aushalten.
Am nächsten Tag erkundeten wir erst ein mal die Umgebung.
Nur ein paar hundert Meter von unserer Hütte entfernt lag ein kleiner See mit guter Sicht Richtung Norden. Nur das Wetter sollte in den ersten Tagen nicht mitspielen. Die Polarlichtaktivität war zwar an allen Tagen immer zumindest bis Stufe 3 gegeben, aber bei bedecktem Himmel nützte das wenig. Zum Glück hatten wir im Vorfeld ein paar Aktivitäten mit dazu gebucht. So ging es am Abend zur so genannten "Aurora Cota". Bei heißem Kirschsaft und Keksen bekamen wir ein paar Infos über das Nordlicht. Am schönsten fanden wir die Legende, dass ein Fuchs über die Fjälls wandert und mit seinem Schwanz die Fuchsfeuer (finnisch: Revontulet) entfacht.
Einer der kleinen zugefrorenen Seen in Luosto.
Bei einem Ausflug auf eine Rentierfarm bekamen wir einen kleinen Einblick in das Leben der Sámi.
Inklusive Schlittenfahrt durch eine märchenhafte Schneelandschaft. Nach dem wir hier gesehen hatten wie gut es den Tieren hier ging, konnte man sich guten Gewissens auch mal ein Stück Rentierfleisch vom abendlichen Buffet gönnen und somit auch den Besitzern der Farmen einen Gefallen tun.
Eines der Highlights unserer Reise, war der Besuch der Amethystmine auf dem Lampivaara Fjell.
Viel mehr begeisterte uns die Landschaft auf dem Gipfel, als die Mine selbst.
Nach dem wir ein paar bunte Steinchen selbst schürfen durften, konnten wir den Blick rund um den Luosto Nationalpark schweifen lassen.
Als dann noch die Wolkendecke der Sonne eine Chance gab, war der Moment perfekt.
Die Bilder der gewaltigen Schneemassen täuschen ein wenig über das tatsächliche Klima hinweg. Eigentlich waren tagsüber nicht einmal Minusgrade zu spüren.
Aussicht von der Amethystmine auf den Pyhä-Luosto Nationalpark.
Da wir im Vorfeld nicht wussten, was für ein Wetter uns nun genau hier erwartet, buchten wir noch einen Ausflug nach Rovaniemi und in das Santa Claus Village. Damit verbunden waren 2 Thermoanzüge für den gesamten Aufenthalt. Das Arktikum in Rovaniemi war sehr sehenswert. Außerdem kam man so, wie bei unserem Ausflug zur Amythystmine, mit unserem Guide ins Gespräch, der hier aufgewachsen war.
Der Besuch beim Weihnachtsmann war ziemlich aufregend. Wann trifft man schon mal den Echten!?
Eigentlich sind wir ja wegen des Polarlichts an diesen Ort gereist. Da sich aber fast jeden Tag eine Wolkenwalze über die leichten Hügel des Nationalparks schob, vertrieben wir uns die Zeit mit anderen Aktivitäten. So nutzten wir die nahe gelegene Rodelbahn. Nach einigen rasanten Abfahrten mieteten wir noch ein paar "Snow-Shoes" für den nächsten Tag.
Nach dem Frühstück schnallte ich mir die Teile an die Füße um den Nationalpark auch mal in entlegenere Gegenden zu erkunden. Meine Frau machte es sich derweil in unserer Hütte am Kaminfeuer gemütlich.
Ich folgte dem markierten Pfad und kam schließlich an eine Kreuzung von der man auch in Richtung des Ukko-Luosto, dem höchsten Gipfel im Nationalpark, wandern konnte. Darauf verzichtete ich aber gerne, da hier oben doch ein ziemlicher Sturm aufgezogen war und die Landschaft in einen weißen Einheitsbrei verschwimmen lies. Da konnte ich mir gut vorstellen, was man in der Arktis einen "white-out" nennt. Nach ein paar hundert Metern in die andere Richtung kreuzte dann plötzlich ein wildes Schneehuhn meinen Weg. Nach diesem schönen Erlebnis stapfte ich zufrieden wieder Richtung Hütte und war froh meine Beine vor dem Kamin lang zu legen.
Eine der vielen, von der Natur geschaffenen, Schneeskulpturen die ich auf meiner Wanderung fotografieren konnte.
Als nun die letzte Nacht bevorstand waren wir schon etwas enttäuscht, dass uns der mit Wolken bedeckte Himmel fast die ganze Woche einen Strich durch die Rechnung machte. Wie jeden Tag studierte ich die Polarlichtvorhersagen im Internet. Für diese Nacht war eine Stärke von 2-3 vorhergesagt. Nicht sehr viel aber immerhin. Noch besser war, dass die Wolkendecke zwischen 24 und 1 Uhr Lücken aufweisen sollte.
Und wir sollten Glück haben.
Letztendlich war es eine wunderschöne Reise in eine zauberhafte Schneelandschaft in der man den Alltag einmal hinter sich lassen konnte, auch ohne jeden Tag das Nordlicht zu sehen. Wie schon geschrieben konnte ich in der allerletzten Nacht ein paar Bilder der Lichter machen. Am Anfang war es mit bloßem Auge deutlich zu erkennen. Danach flachte es schnell ab, breitete sich dafür über den ganzen Himmel aus.